Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eines der mittlerweile vier Psychotherapieverfahren (neben Verhaltenstherapie, Analyse und Systemischer Therapie), die von den Krankenkassen als wirksam und somit zur Abrechnungsfähigkeit anerkannt wurden.
Hierbei stellt die Tiefenpsychologie eine Verbindung zwischen Einflüssen aus der Kindheit und Jugend, die bewusst oder auch unterbewusst zu inneren Konflikten und Destabilisierungen geführt haben, zum Leben in der Gegenwart her, in der nun diese unterbewussten „Grundkonflikte“ durch aktuelle Lebensereignisse aktiviert werden und zu einer psychischen Dysbalance und zu Symptomen führen. Die Therapie findet im Sitzen „auf Augenhöhe“ und im wechselseitigen Dialog statt, in dem auf einen Grundkonflikt fokussiert und dieser zielgerichtet auch durch Nutzung von Übertragungsphänomenen bearbeitet wird.
Systemische Therapie
Die systemische Therapie betrachtet nicht nur den einzelnen Menschen samt seines bisherigen Lebenswegs, sondern bezieht zum besseren Verständnis von dessen Überzeugungs- und Handlungsstrategien sein gesamtes familiäres wie auch berufliches Umfeld mit ein bzw. durchleuchtet auch seine „familiären Wurzeln“. Durch diese Sichtbarmachung des „Systems“ können einerseits pathologische Wirklichkeitskonstruktionen herausgearbeitet und andererseits insbesondere Ressourcen und Lösungsansätze sichtbar gemacht werden.
Psychodynamisch imaginative Traumatherapie (PITT)
Vor allem in frühkindlicher bis jugendlicher Zeit schwer traumatisierte Patient*innen, aber auch gerade aktuell traumatisierte Patient*innen werden oftmals von Gefühlsüberflutungen und Flashback-Bildern bedrängt. Über Bewusstmachen von damit zusammenhängenden Spaltungsmechanismen und Dissoziationen und unter Zuhilfenahme imaginativer innerer Bilder kann eine Selbstregulation und Selbstberuhigung erreicht werden. Diese ist dann Ausgangspunkt dafür, das Trauma verarbeiten zu können (z.B. nachfolgend über eine EMDR-Behandlung).
EMDR
(Eye Movement Disensitization and Reprocessing)
Durch wechselseitige (bilaterale) Stimulation des Gehirns (optisch über rechts/links-Augenbewegungen, akustisch über wechselnde Geräusche auf dem Kopfhörer und taktil über Vibrationen für die Hände) wird ein neurobiologisch nachweisbarer Verarbeitungsprozess in Gang gesetzt. Dieser bringt die mit einem schweren Trauma zusammenhängenden Erinnerungen, Körperempfindungen und Gefühle miteinander in Kontakt und ermöglicht damit eine innerpsychische Durcharbeitung. Die in den 1980er Jahren von Francine Shapiro entwickelte Therapiemethode ist bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) derart gut wirksam, dass sie sowohl von den Berufsgenossenschaften als auch seit 2015 von den Krankenkassen als Behandlungsmethode anerkannt wurde. Mittlerweile zeichnen sich in Studien auch positive Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen, Phobien, Zwangs- und Suchterkrankungen ab.
Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines jeden von uns liegt.
Hippokrates